Meine Erfahrungen und Beziehungen

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Stand: 11. August 2024

 

Meine bisherigen Erfahrungen und Beziehungen:

Generell ist SM / BDSM ein sehr wichtiger Teil meines Privatlebens und meiner Sexualität.

Ich war 17 als ich herausfand, dass ich auf härteren Sex stand. Noch bevor ich mit 18 merkte dass ich schwul bin. S/M oder andere Begriffe kannte ich noch nicht. Mit der Tatsache, dass ich schwul bin hatte ich eigentlich gar kein Problem. Angst schwul und damit anders zu sein hatte ich nie und all die Fragen und Zweifel die andere anscheinend oft hatten (und heute junge Schwule wohl teilweise noch haben) kamen mir nie. Wahrscheinlich hat dabei auch ein sehr liberales familäres Umfeld geholfen.

Ich hatte mich mit SM immer wieder beschäftigt, mit einigen Session mich weiterentwickelt, bis ich Hans-Joachim mit 19 traf. Er war extrem unterwürfig, sehr gehorsam und auch etwas schmerzgeil. Er wollte unbedingt mein Sklave werden. Begriffe wie 24/7 waren mir fremd und eigentlich war Hans-Joachim auch nicht mein Typ. Aber ich merkte schnell, dass er sehr viel Erfahrungen hatte. Ich bot ihm an mit ihm 2 Monate zusammen zu leben und ihn als eine Art „Versuchsobjekt“ zu benutzen. Er stimmte zu. Am Ende waren wir fast 2 Jahre zusammen. Dann suchte ich für ihn einen neuen Meister bei dem er dann dauerhaft lebte.

Danach lebte ich erst einmal ein „normales“ schwules Leben. Ich war fast jedes Wochenende in einer der Gaysaunen die es damals in Frankfurt/Main, hatte eine Menge Sex, besonders mit den damals dort noch stationierten amerikanischen Soldaten. Nach etwa 3-4 Jahren und einigen hundert Typen wandte ich mich dann wieder mehr dem SM / BDSM zu. War oft in einschlägigen Lokalen, hatte Sessions mit Typen die ich über Kleinanzeigen kennenlernte. Anmerkung für die Jüngeren: Kaum vorstellbar für euch, aber damals gab es weder Handy, Smartphones oder das Internet.

Dann lernte ich Micha kennen. Er war etwas jünger als ich, studierte und bereits nach dem ersten Treffen merkten wir das wir super zusammenpassten. Und es war super. Mit ihm fing ich an meine sadistische Seite mehr zu entwickeln, da er ein echter Masochist war. Wenn ich ihn auspeitschte oder ohrfeigte wurde er richtig geil und sein Schwanz sehr hart und es war bis dahin die beste Zeit mein Lebens. Wir zogen nach etwa 3 Wochen zusammen und ich hatte das erste Mal sowas wie 24/7/365. Nach gut 3 Jahren beendete er sein Studium. Wir dachten das wäre jetzt die Zeit noch mehr zusammen zu sein, doch es kam anders. Damals gab es noch die Wehrpflicht und er musste zur Bundeswehr. Alle Versuche das zu umgehen waren erfolglos. Er kam an das andere Ende von Deutschland, ganz im Norden von wo die Reise 6-7 Stunden (oneway) dauerte. Ja, wir waren jung, naiv und glaubten Dinge wie Beruf und Karriere wären sehr wichtig und dass obwohl uns eine tiefe und innige Liebe verband beide schnell etwas anderes finden würden. Aus heutiger Sicht absurd, da es meiner Meinung nach nichts wichtigeres gibt als eine tolle Beziehung.

Danach kam eine Vanilla Beziehung mit Matthias, die zwar einige Zeit hielt, aber dennoch beide nicht wirklich glücklich machte.

Nach Beendigung dieser Beziehung war ich viel in SM / BDSM unterwegs. Bis mich nach etwa 6 Monaten ein Master ansprach das er einen Sklaven gefunden hätte, da er aber selber noch ein Anfänger sei, Hilfe bei dessen Ausbildung bräuchte. Ich besuchte beide für 2 Tage und sagte dann dem Master das es notwendig sei das er den Sklaven für 3-6 Monate zu mir schickt. Das tat er dann. Nach 4,5 Monaten rief ich den Master an, teilte ihm mit, dass die Ausbildung abgeschlossen wäre. Er kam für ein paar Tage ich erklärte und zeigte ihm wie er seinen Sklaven behandeln muß. Soweit ich weiß sind beide immer noch zusammen. Ich wiederholte das und bildete 4 weitere Sklaven für ihre Master aus.

Dann lernte ich Dragon kennen.

Sehr devot, sehr gehorsam und ein Maso. Aber gefühlsmäßig war er sehr unterkühlt. Ich fand zwar später heraus, dass er mich liebte und große Zuneigung empfand aber er war sehr gut im verbergen dieser Gefühle. Er war perfekt im Haushalt, egal ob aufräumen, putzen oder auch handwerkliche Dinge er ging ganz darin auf. Sexuell dauerte es lange bis das wirklich gut zwischen uns funktionierte. Deshalb habe ich mir die ersten zwei Jahren Sex auch oft bei anderen geholt. Außerdem arbeitete ich nebenbei auch als Escort Master. Beides war für Dragon kein Problem – im Gegenteil er fand es toll das mich andere Subs / Slaves begehrten.

Als er an Krebs starb war das für mich ebenfalls sehr hart, auch wenn die Gefühle damals nicht so tief waren wie bei Micha und später bei Filiphe.

Ich war dann bdsm mäßig nur als Escort Master tätig, auch wenn ich nebenbei den einen oder anderen Bewerber kennenlernte und auch teilweise teste.

2013 ging ich nach Malta. Ein Jahr später lernte ich einen Schwarzen der in Schweden lebte kennen. Nach zwei Wochen merkten wir, dass es nicht passte und ich begriff das erste Mal das es nicht nur auf große Übereinstimmung beim Sex ankommt (das lief sehr gut) sondern auch im Alltag, also dem nicht-sexuell Bereich stimmen muß.

Dann war ich mit dem Aufbau meines Business sehr beschäftigt und hatte für privates eigentlich nicht viel Zeit außer ein paar Sessions, etc.

2022 lernte ich dann über Fetlife Filiphe aus Brasilien kennen. Nach kurzer Zeit merkte ich das er keiner von diesen Möchtegerns und Schwätzern war, sondern es wirklich ernst meinte. Wir haben täglich live geskypt und uns wirklich über alles unterhalten – egal ob über Sex, privates, Business, etc.

Im letzten Monat bevor er nach Malta kam, haben wir zusätzlich mehrmals pro Tag über WhatsApp Videocalls gehabt. Als er dann in Malta ankam hatten wir das Gefühl wir würden uns schon ewig kennen.

Mit Filiphe wurde ein Traum war. Es passte sexuell genauso gut wie nicht-sexuell. Und er war ein so positiv denkender Mensch wie ich nie zuvor getroffen hatte. Wir hatten eine fantastische Zeit zusammen. Dann kam der 16. August 2023. Er wartete auf mich während ich schnell eine Dusche nahm. Als ich hochkam fand ich ihn in der Küche liegend kaum noch atmen. Später stelle man fest, daß er einen plötzlichen Herzstillstand starb. 2 Monate konnte ich weder arbeiten und 3 Monate hatte ich fast kein Privatleben mehr. Auch jetzt, nach 1 Jahr fällt es noch schwer an ihn und unsere gemeinsame Zeit zu denken.

Soviel zu meinen bisherigen Erfahrungen und Beziehungen.

 

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